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Sturmsegler - gegen psychische Gewalt

Informationen der Polizei, Strafrechtliches

Gewalt ist Gewalt. Auch wenn sie auf der psychischen Ebene stattfindet. Gewalt-anwendung ist eine Straftat. Die Expertenstelle für den Umgang mit Gewalt ist die Polizei. Viele Menschen haben jedoch Berührungsängste im Bezug auf die Polizei. Daher kommen sie häufig nicht auf die Idee, sich an die Polizei wenden, selbst wenn es nötig wäre. Viele wissen noch nicht, dass die Polizei auch Beratung, Vorträge und Kurse anbietet, z.B. für Mobbing, Stalking, Opferschutz und Selbstverteidigung. Informieren Sie sich auf den Internetseiten Ihres Polizeipräsidiums und nutzen Sie die Angebote.

Anmerkung: Bitte behalten Sie im Hinterkopf, dass psychische Gewalt bisher noch deutlich weniger thematisiert und geahndet wird als körperliche Gewalt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass auch in den Polizeistellen und Gerichten Bossing noch als Führungsstil interpretiert, praktiziert und geduldet wird und nicht erkannt wird, was es ist: nämlich psychische Gewalt. Daher: informieren Sie sich zusätzlich auf unserer Seite und seien Sie nachsichtig mit Polizeibeamten, die sich vielleicht in einer ähnlichen Situation befinden wie Sie und sich daher täterloyal verhalten. Informieren Sie sich in dem Falle über körperliche Gewalt und übertragen Sie das Gelernte auf Ihre Situation.

Hier haben wir einige Informationen der Polizei zu Themen psychischer Gewalt zusammengestellt:

  • Gewalt allgemein, Gewalt im sozialen Nahbereich, Kindesmisshandlung, Gewalt in Schulen:
    www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gewalt.html
    Zitat aus dem Text:
    “Die Statistik belegt: Gerade dort, wo Menschen sich besonders sicher und geborgen fühlen, tritt Gewalt überdurchschnittlich häufig auf: in häuslicher und vertrauter Umgebung.”
    Zwar wird im Text vor allem die körperliche Gewalt thematisiert, doch die Informationen gelten weitestgehend ebenso für psychische Gewalt.
    Ein Unterschied ist allerdings hervorzuheben: während körperliche Gewalt häufiger von Männern ausgeübt wird, trifft dies bei psychischer Gewalt nicht zu. Unserer Erfahrung nach sind Frauen auf der subtileren Ebene, nämlich der psychischen, äußerst gewalttätig. Und Männer sind häufig Opfer psychischer Gewalt von Frauen, sei es durch die Mutter, die Großmutter, die Partnerin, oder eine Vorgesetzte. Häufig wissen diese Männer nicht, wie sie sich adäquat wehren können und wohin mit ihrer Aggression. Aufgrund von Unwissenheit in der Gesellschaft erhalten sie bisher auch noch kaum Unterstützung, geschweige denn Mitgefühl. Häufig sprechen sie aus Schamgefühl und aus Angst vor erneuter Demütigung nicht darüber, was sie erleiden und wie es ihnen geht.
  • Cybermobbing (auch Cyberbullying genannt), Bullying und Mobbing:
    www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/cybermobbing.html
    Die von der Polizei bereit gestellten Informationen über Cybermobbing (inklusive Tipps für Opfer und Tipps für Lehrer) sind ausführlich und hilfreich. Sie können auch auf das allgemeine Mobbing übertragen werden.
  • Strafrechtliche Betrachtung von (Cyber-)Mobbinghandlungen wie Beleidigung, Üble Nachrede, Verleumdung, Nötigung, etc.
    www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/cybermobbing/folgen-fuer-taeter.html
    Sehr lesenswert! Um (wieder) ein Gefühl dafür zu bekommen, was verboten ist und strafrechtlich verfolgt werden kann. Sicher ist es nicht sinnvoll, jede Beleidigung zur Anzeige zu bringen. Aber es ist gut zu wissen, dass es verboten ist und es sich um einen Straftatbestand handelt. Gewalt ist keine Privatsache, sondern eine Straftat. Familien, Schulen, Arbeitsstätten sind kein rechtsfreier Raum. Nehmen Sie Gewalt ernst und nehmen Sie die Angebote der Polizei wahr. Beobachten Sie aber auch ihr eigenes Verhalten und erwarten Sie nichts von anderen, was Sie selbst nicht einhalten.
    Strafrechtliche Betrachtung von (Cyber-)Mobbinghandlungen wie Beleidigung, Üble Nachrede, Verleumdung, Nötigung, etc.
  • Beratung und Kurse der Polizei (München / Bayern) zu Mobbing, Selbstverteidigung, Opferschutz
    www.polizei.bayern.de/muenchen/schuetzenvorbeugen/beratung/index.html/98962
  • Der Weiße Ring – Hilfe für Kriminalitätsopfer. Der Weiße Ring ist ein Verein, dessen ehrenamtliche Mitarbeiter Menschen, die Opfer von Kriminalität geworden sind, menschlichen Beistand und persönliche Betreuung anbietet. Das Opfer-Telefon ist für Sie erreichbar. Weiter Informationen finden Sie unter www.weißer-ring.de

 

Weitere Plattformen zu Themen psychischer Gewalt

  • Radiobeitrag “Cybermobbing: Menschenhatz im Internet” als Podcast auf Bayern2 (Sendungsdatum: 11.10.2014): Ein Therapeut berichtet von seinen Erfahrungen mit Cybermobbing bei Jugendlichen: Von Cybermobbing sind Jugendliche betroffen, die bereits ein geringes Selbstwertgefühl haben. Das effektivste Vorgehen ist: Eltern und Lehrer begleiten die Kinder und Jugendliche in die digitale Welt und erklären ihnen, worauf sie achten sollen. Eine Mutter schildert, wie Cybermobbing erfolgreich in der “realen Welt” gestoppt werden konnte: durch beherztes Konfrontieren der jugendlichen Täter. Diese hatten nicht damit gerechnet, dass das Opfer sich an Erwachsene wendet und dass sie einschreiten.
  • Erfahrungen eines Jugendlichen mit Mobbing – und was er daraus gemacht hat: Interview mit dem Rapper Sierra Kidd in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (Erscheinungsdatum 20.09.2014).
  • Auf dem Portal www.juuuport.de helfen sich Jugendliche gegenseitig bei Fragen zum Thema Medien und Problemen bei Cybermobbing und anderen Schwierigkeiten. Auf dieser Seite können aber auch Erwachsene sehr viel dazulernen.
  • Unter www.youngdata.de gibt es Datenschutztipps für kluges Verhalten im Internet und Informationen darüber, wie die digitale Zukunft unserer Gesellschaft aussieht.
  • Das Projekt “Weapon of Choice” zeigt mit eindrucksvollen Fotos, wie intensiv der seelische Schaden von Beleidigungen und Zuschreibungen sein kann: www.hurtwords.com. Eine Übersetzung der Worte finden Sie in der Sturmsegler Kurz-Präsentation “Die Gewalt der Worte“.
  • Wie nehmen Jugendliche das Thema Mobbing in der Schule wahr? Die Kieler Gymnasiasten Jonas Wuttke und Tim Düsterhöft haben 2013 einen bewegenden Film aus der Perspektive eines Opfers gedreht. Bitte beachten Sie, dass der Film teils heftige Szenen von körperlicher und psychischer Gewalt zeigt. Hier geht’s zum Film “Hilflos”.
  • Artikel im Focus “Jeder dritte Erwachsene wird Opfer von Mobbing” (Erscheinungsdatum: 23.03.2014)
  • Fachforum Mobbing: www.fachforum-mobbing.de
    Internetpräsenz mit umfassenden Informationen, Texten, Links und Adressen von Beratungsstellen.
  • Bündnis gegen Cybermobbing
    Verein, der speziell zu Cybermobbing aufklärt. Mit zahlreichen Informationen für Schüler, Eltern, Lehrer und Erzieher.
  • Ratgeber zum Umgang mit Mobbing: Wenn aus Kollegen Feinde werden (Broschüre der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
  • Literaturtip: Martin Wolmerath, Axel Esser: Werkbuch Mobbing. Offensive Methoden gegen psychische Gewalt am Arbeitsplatz
  • techfacts – Ihre Experten für neue Medien informieren über Cybermobbing und Sexting.
    Wer mit Jugendlichen zu tun hat und nicht weiß, was es mit diesen Begriffen auf sich hat, tut gut daran, die beiden Artikel zu lesen.

 

Beratungsstellen bei Sucht, auch für Angehörige

Häufig findet psychische Gewalt in einem Umfeld von weiteren Problemen statt. Süchte, wie Alkoholismus, Tablettensucht, aber auch Spielsucht, Sexsucht, Computersucht und Arbeitssucht bereiten häufig ein Klima von (psychischer) Gewalt. Hier sollte man sich zunächst mit dem Hauptsymptom, also der Sucht, auseinander setzen.
Der Ausstieg aus einer Sucht ist allerdings nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Hierzu sollte man sich an Profis wenden. Das Umfeld von Süchtigen leidet meist mehr oder deutlich früher unter der Sucht des Angehörigen, Freundes, Kollegen, oder Chef, als der Betroffene selbst. Gleichzeitig erschwert das Umfeld durch unbewusstes co-abhängiges Verhalten häufig den Ausstieg. Anstatt also darauf zu warten, dass der Süchtige einen Entzug macht, tut jeder gut daran, sich selbst Beratung und Unterstützung zu holen.

Geschulte Ansprechpartner und Selbsthilfegruppen für Angehörige und Freunde finden Sie in einer Vielzahl von Beratungsstellen. Hier eine Auswahl:

  • Al-Anon und Alateen: Selbsthilfegruppen für Angehörige und Freunde von Alkoholikern
    www.al-anon.de
  • Fachambulanz für Suchterkrankungen (Raum München / Dachau)
    www.kpb-fachambulanz.de

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